Orion ist ein Jäger der griechischen Mythologie und wird als riesige Gestalt beschrieben. Er war der Sohn des Poseidon, dem Gottes der Meere und Zeus Bruder. Seine Heldentaten sind legendär. Doch nicht nur die. Als Orion für den König von Chios in dessen Auftrag die wildesten Tiere in seinem Land erlegen sollte, entbrannte er in einer sehr einseitigen Liebesbeziehung zur Königstochter Merope und bediente sich in seiner Werbung auch der Gewalt. Der erzürnte Vater ließ den Jäger blenden, doch durch die Strahlen der aufgehenden Sonne wurde ihm das Augenlicht zurückgegeben. Im umgekehrten Fall verliebte sich Eos, die Göttin der Morgenröte und Tochter des Titanen Hyperion, in Orion und entführte ihn. Artemis duldete dies nicht und tötete Orion mit Pfeil und Bogen. In Homers Odyssee wird diese Geschichte als Beweis dafür genannt, dass es Gottheiten nicht erlaubt war, sich in Sterbliche zu verlieben. (Kalypso hatte in Homers Werk allen Grund zu klagen, denn Hermes hatte ihr gerade ihr Verhältnis zu Odysseus untersagt.)
Doch wie kam Orion nun an den Himmel ? Dazu gibt es zwei Geschichten:
Der heldenhafte Jäger verliebte sich einst in die Plejaden, die sieben Töchter des Atlas (Titanensohn und Bruder des Prometheus) und Okeanide Pleione. Eines Tages genügten ihm heimliche Gefühle nicht mehr und er begann sie zu verfolgen, letztlich sogar zu jagen. Als Zeus dies nicht mehr mit ansehen konnte, setzte er sie als Sternbilder an den Himmel, wo Orion sie noch heute verfolgt aber niemals erreicht. Zum zweiten hatte Orion eines Tages auf der Jagd in Kreta verlauten lassen, er werde alle Tiere auf Erden töten. Darüber war Gaia, die uralte Göttin der Erde und Mutter des Uranos, so erbost, dass sie einen Skorpion aus ihrem Schoß entsandte, um Orion mit seinem Giftstachel zu töten. Artemis, die mit ihm auf der Jagt gewesen war, setzte ihn aber zum ewigen Angedenken an seinen Mut und seine Tapferkeit an den Himmel. Diese Geschichte findet sich am Sternenhimmel wieder. Zur Untergangszeit des Skorpions, steigt Orion im Osten auf. Kehrt der Skorpion an den Nachthimmel zurück, so verschwindet Orion unter dem Westhorizont.
Ganz in seiner Nähe folgen ihm zwei Jagdgesellen, der Große Hund, mit Sirius dem hellsten Stern am Nachthimmel und der Kleine Hund, mit Prokyon als Hauptstern.
Es gibt Theorien darüber, dass die Ägyptischen Pyramiden auf dem Gizeh Plateau in ihrer Ausrichtung dem Orion, den man als Gott des Todes und als erster König Ägyptens betrachtete, nachgebildet wurden, wobei die Milchstraße den Nil symbolisiert. Auch innerhalb der Weltwunder wurden Schächte nach Sternenkonstellationen des Orion ausgerichtet. Allerdings konnte man sich bisher auf keinen abschließenden wissenschaftlichen Beweis einigen.
Der hellster Stern in dieser Figur ist bOri, der den Namen Rigel trägt. Er gehört zum Wintersechseck. Dieser hellblau/weiß leuchtende Stern ist knapp 770 Lichtjahre von uns entfernt. Er strahlt 57 000 mal mehr Licht ab als unsere Sonne und an seiner Oberfläche herrschen Temperaturen von rund 13 000 Kelvin. Seine Helligkeit liegt aber nicht nur an seiner Leuchtkraft, sondern auch darin begründet, dass Rigel zu den Überriesen gehört. Er ist etwa 40 mal größer als unsere Sonne ! Rigel bildet einen Dreifachstern. In einem mittleren Fernrohr kann man in 9,2" Entfernung das zweite Mitglied erkennen - einen weißen Stern der 7. Größenklasse. Der Begleiter ist wiederum ein spektroskopischer Doppelstern (also ohne technische Hilfsmittel nicht zu erkennen) und besitzt eine Umlaufzeit von 9,86 Tagen. Die ersten beiden Komponenten konnte schon F.W. Herschel 1791 trennen. Der große Helligkeitsunterschied verlangt allerdings etwas Geduld beim Aufsuchen.
Quelle: http://www.sternenhimmel-aktuell.de/Orion.htm
Bildnachweis: http://www2.vobs.at/hs-goetzis/Tech/Sterne/orion.htm
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